Was für ein Name! Das dachte ich, als ich die Seminarankündigung las.
Und dann sollte das Seminar auch noch an einem Mittwoch stattfinden. Aber wenigstens um 19 Uhr. Da würde ich noch einigermaßen pünktlich ins Bett kommen, hoffte ich. Ha! Was für ein Irrtum. Aber dazu später mehr.
Man hat nicht jeden Tag Gelegenheit, einen mehrfachen Preisträger internationaler Wettbewerbe zu erleben. Im Jahr 2009 wurde Shawn Farquhar auf der Zauberweltmeisterschaft FISM in Beijing (China) sogar Weltmeister.
Das Seminar, welches er in Berlin zeigte, trug den Titel „Powerful but Justified“ und bot ein buntes Potpourri an Themen.
Aber zunächst warteten wir eine ganze Weile, dass es überhaupt begann. Shawn ist offenbar eine kleine Quasselstrippe. Er unterhielt sich vor dem Seminar angeregt mit den Teilnehmern aus der ersten Reihe und vergaß dabei glattweg, auf die Uhr zu sehen. Aber der Kanadier ist so unfassbar sympathisch, dass man ihm das nicht übel nahm. Verspätet startete Shawn dann sein Seminar mit einer Vorführung seiner Variante des Becherspiels. Kurzweilig, so wie der Rest der Veranstaltung. Verschiedene Kartenkunststücke (unter anderem der Effekt, der ihn bekannt gemacht hat, die Wanderung einer unterschriebenen Karte in die versiegelte Originalschachtel), ein Mentaleffekt mit einem Sherlock Holmes Buch, ein witziges Kunststück namens “I hate kids” und ein iPhone-Trick sind nur eine Auswahl der Themen dieses letztendlich dreieinhalbstündigen Seminars. Das Seminar fand zwar in englischer Sprache statt, wurde aber von Mirko wunderbar übersetzt, so dass jeder folgen konnte.
Nach dem Seminar stand Shawn noch für Fragen bereit und man konnte einige der erklärten Kunststücke kaufen. Wie praktisch, dass er auch Zauberhändler ist!
Ich habe zwar nichts gekauft, aber jede Menge Inspirationen mitgenommen. Die ein oder andere Idee aus diesem Seminar wird mein eigenes Programm bereichern.
Der Tag heute war übrigens weniger spaßig. Ich musste viel zu früh aufstehen, obwohl ich gestern viel zu spät im Bett war. Uff. Ich habe keine Ahnung, woher Shawn so unendlich viel Energie zieht. Er war nach dem Seminar sogar noch am Checkpoint Charly, wenn ich seiner Facebookseite trauen kann. Beeindruckend. Zumal er heute zum Jugendworkshop nach Meissen gefahren ist und dort sicher auch wenig Schlaf bekommen wird. Wahrscheinlich hat er irgendwo so einen kleinen Schlüssel stecken, mit dem man ihn aufziehen kann.