Kategorie: Gedanken einer Zauberin

Auf der Suche nach Glück

Neulich stieß ich durch Zufall auf ein (schon einige Jahre altes) Interview mit George Eman Vaillant. Der Psychiater und Professor der Harvard Medical Scool ist seit 1967 Leiter der sogenannten Grant-Studie, in der seit 1938 Lebensläufe von Menschen (alles männliche Harvardabsolventen) verfolgt werden, um herauszufinden, was ein ein zufriedenes oder auch erfülltes Leben ausmacht. Im Prinzip ist man in dieser Studie auf der Suche nach Glück. Wobei sie sich langsam auch ihrem Ende zuneigt, denn nur noch wenige Teilnehmer leben.

Tja, und was macht nun wahrlich glücklich?

Professor Vaillant sagt, es sei die “echte und tiefe Bindung mit anderen Menschen”. Im übrigen solle man nicht jeder Lust nachgeben, seine Impulse kontrollieren und nicht alles gleich und sofort wollen.

Sollte es wirklich so einfach sein?

Für mich ist Glück oft schon ein Tag am Meer…

(Foto: Sara Ritter – privat)

Vom Anfang

Aus Angst, eventuell etwas falsch zu machen, gar nicht erst anzufangen, ist keine Lösung.

Dieser Satz kam mir heute morgen in den Sinn und ich merkte sofort, es steckt noch viel mehr darin. Welch wunderbarer Anlass, darüber ein wenig ausführlicher zu schreiben.

Reue kommt mit dem Alter

Wenn man jung ist, denkt man nur selten ans Alter. So ging und geht es mir zumindest. Aber oft ist es eben doch sinnvoll. Stell dir vor, du wärest achtzig Jahre alt, pflegebedürftig und bettlägrig und alles, was du noch hast, sind Hörbücher, Fernsehen und die Gedanken in deinem Kopf. Wäre es nicht großartig, wenn es da viele wunderbare Erinnerungen gäbe?

Natürlich gibt es auch Zeiten im Leben, in denen man unentschlossen ist und selbst nicht genau weiß, was man (werden) will. Erinnere dich nur an deine Zeit kurz vor dem Schulabschluss, als es darum ging, dich für einen Beruf oder ein Studium zu entscheiden.

Die beste Lösung ist, sich auszuprobieren. Nur, wer viel sieht und erlebt, kann aus dem Vollen schöpfen.

Woher willst du wissen, dass Kunst nichts für dich ist, wenn du nie eine Galerie, ein Theater oder die Philharmonie besucht hast?

Warum ist dir klar, dass du unsportlich bist, wenn du nie getanzt oder Fußball gespielt hast?

Kannst du wirklich sicher sein, dass dir Physik oder Biologie nicht liegen, wenn du dich nie wirklich damit beschäftigt und vielleicht ein Naturkunde- oder Mitmachmuseum besucht oder andere Erfahrungen mit diesen Gebieten gesammelt hast?

Meiner Meinung nach ist es wichtig, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen und immer bereit zu sein, neues zu lernen und auszuprobieren. Irgendwann spürt man, was einen glücklich und zufrieden macht.

Wenn man dann achtzig ist und auf sein Leben zurück blickt, wird ein Lächeln die Lippen umspielen. Aber nur, wenn man sich auch wirklich ausprobiert hat.

Menschen, die sich alles versagen und Angst vor neuen Dingen oder Erlebnissen haben, liegen mit achtzig Jahren im Bett und denken: “Ach, hätte ich doch nur…”

Informationen gegen die Angst

Du musst ja nicht sofort beginnen. Besser spät als niemals!

Informiere dich. Bilde dich weiter auf dem Gebiet, das dich interessiert. Zerlege das große Ziel in kleine Unterziele. Irgendwann ist es so weit und du wagst den Sprung.

Überwinde deine Ängste, probiere dich aus. Und wenn es zunächst kleine Schritte sind, die du gehst, dann ist das gut. Nur: Warte nicht zu lang. Sonst wird aus urgendwann niemals.

Fang an!

Also überlege dir jetzt sofort: Was ist mein Traum? Was kann ich tun, um meinem Traum näher zu kommen?

Und wenn dir das zu viel auf einmal ist, dann überlege dir: Was kann ich heute neues lernen oder ausprobieren?

 

 

(Foto: Luis Louro auf luislouro / 123RF Lizenzfreie Bilder)

Kalte Milch und heiße Diskussion

Milch war schon immer eines meiner liebsten Getränke. Seit ich denken kann. Und sie ist es immer noch. Auch wenn meine Schwester inzwischen behauptet, sie wäre gar kein richtiges Getränk, weil sie nämlich im Magen zu Käse wird und darum nicht wirklich viel zum Flüssigkeitshaushalt beiträgt. Meine Schwester kann ja viel behaupten. Ich mag Milch einfach gern. Heute zum Frühstück habe ich auch welche getrunken.

Auf Twitter las ich bei Lars Fischer, @fischblog, dass die neue Ausgabe der Zeitschrift “Spektrum der Wissenschaft” außerordentlich gut gelungen sei. Also, er drückte das ungefähr so aus:

Da konnte ich ja fast nicht anders und musste mich selbst überzeugen. Also besorgte ich mir am darauffolgenden Wochenende die aktuelle Ausgabe am Kiosk und siehe da, auch ich finde sie prima.

Auf einen Artikel – oder vielmehr ist es ein Interview – aus dieser Zeitschrift möchte ich genauer eingehen. Und damit schlagen wir auch den Bogen zum Beginn dieses Beitrags. (Falls sich irgendjemand schon wunderte.)

Die Überschrift lautet:

Multiple Sklerose “Wir sind alle infiziert”

Der Artikel ist dabei kein eigentlicher Artikel sondern vielmehr ein Interview mit dem Medizinnobelpresiträger Prof. Harald zur Hausen. Er bekam den Nobelpreis 2008 für die Entdeckung, dass Viren Krebs verursachen. Jetzt ergab seine Forschung einen neuen Verdacht: Auch multiple Sklerose könnte durch virale Bestandteile ausgelöst werden und zwar durch welche, die wir beim Verzehr von Milch oder Rindfleisch aufnehmen.

Ich will jetzt nicht das ganze Interview wiedergeben. Es müssen mehrere Faktoren zusammenkommen, damit ein Mensch multiple Sklerose oder eine andere neurodegenerative Erkrankung entwickelt. Klar, sonst hätten wir das vermutlich inzwischen alle, so leicht, wie die viralen Bestandteile in den Körper gelangen.

spektrum_milch

Nach der Lektüre des Interviews entspann sich bei uns am Frühstückstisch eine Diskussion darüber, ob man den Verzehr von Rindfleisch und Milch nun einstellen sollte.

Professor zur Hausen vertritt da eine ganz klare Meinung: Es ist sowieso zu spät. So ziemlich jeder hat in seiner Kindheit Milch getrunken. Wir haben uns wahrscheinlich schon in den ersten beiden Lebensjahren infiziert. Außerdem müssen ja mehrere Faktoren zusammenkommen, damit eine Krankheit entsteht. Die viralen Bestandteile aus der Milch oder dem Rindfleisch sind nur ein Faktor, der eine Rolle spielt.

Wir überlegten, ob man sich schützen kann. Längeres Stillen ist ein guter Schutz, sagt Professor zur Hausen (ha, ich wurde gar nicht gestillt… sowas!) Und immer genug Vitamin D zu haben, denn Vitamin D – Mangel durch zu wenig Sonnenlicht begünstigt das Entstehen einer Entzündung der betroffenen Zellen. Also an der frischen Luft bewegen wir uns eh viel. Vitamin D – Mangel sollte demnach überhaupt kein Problem sein.

Wir haben uns entschlossen, weder auf Milchprodukte noch auf Rindfleisch zu verzichten. Fleisch essen wir sowieso eher wenig, da haben wir unsere Ernährungsgewohnheiten schon vor längerer Zeit geändert. Und Milch und Milchprodukte werden weiter ein essenzieller Bestandteil unserer Ernährung sein. Dafür trinke ich einfach zu gern Milch und Käse schmeckt uns allen wunderbar.

Wie seht ihr das?

Würdet ihr eure Ernährungsgewohnheiten umstellen und auf Milchprodukte und Rindfleisch verzichten? Oder macht ihr das sowieso schon?

Wer sich für das komplette Interview interessiert, kann sich die aktuelle Spektrum noch am Kiosk besorgen oder er klickt spektrum.de. Da gibt`s den Artikel auch.

 

Foto: Sara Ritter (privat)

Glücksmomente – eine Liste mit 12 Punkten

Sind wir nicht alle auf der Suche nach Glück?

Darüber diskutierte ich vor einer Weile mit einem Freund. Wir waren von der Frage, warum alle immer nach dem Schuldigen oder der Schuld suchen bei der obigen Frage gelandet. Und da schon meine Omili immer sagte: “Man muss sich jeden Tag ein bisschen schön machen”, gibt`s hier eine kleine (subjektive) Sammlung, wie man sich Glücksmomente in den Alltag holen kann. Lasst uns jeden Tag ein bisschen schön machen!

Kleine Sammlung an Glücksmomenten

  • Jemandem danke sagen. Aber nicht einfach nur fürs Anreichen der Kaffeesahne. Ich meine eher so Dankeschöns wie dem Bruder fürs immer da sein, der besten Freundin für den immerwährenden Beistand… Suche dir jemanden aus, der dir nahe steht und überlege dir, für was du diesem Menschen dankbar bist. Du kannst einen Dankesbrief schreiben und ihn der Person vorlesen, wenn ihr euch das nächste Mal seht. Oder du sagst es einfach so, wenn es gerade passt. Danke sagen macht glücklich.
  • Am Meer sitzen und dem Rauschen lauschen. Man sitzt eh viel zu selten am Meer.

Meeresrauschen

  • Auf der Straße oder irgendwo unterwegs einen Cent “verlieren” und dadurch jemand fremden ein bisschen Glück finden lassen.
  • An einem sonnigen Tag eine Kugel Lieblingseis schlecken.
  • Auf einer Parkbank sitzen und so viele Vogelstimmen wie möglich zu unterscheiden versuchen.
  • Auf dem Sofa liegen und Lieblingslieder hören.
  • Einen Brief an jemanden schreiben, den man mag. (Email gilt nicht. Kram doch deinen Füller mal wieder aus.)
  • Den Brief einwerfen und diesen Gang gleich für einen schönen Spaziergang nutzen. Überhaupt ist eine Runde um den Block immer gut – morgens ganz früh, wenn die Stadt noch still ist und es nach Morgentau riecht oder abends, wenn die Sonne untergeht.
  • Ein gutes Buch lesen und dabei in einer anderen Welt versinken.
  • Im Gras liegen und am Himmel Wolkentiere suchen.
  • Für mich bringt es jede Menge Glücksmomente, einen Tag lang mit Söhnchen alles zu machen, worauf wir schon lange mal wieder Lust hatten. Das kann man auch mit der Cousine oder dem besten Freund – wichtig ist die Auszeit vom Alltag. Dir fällt bestimmt jemand ein, mit dem du gern mal einen Tag Urlaub vom Alltag verbringen würdest.
  • Mit dem Fahrrad fahren und dabei den Wind in den Haaren spüren.

Die Reihenfolge der Aufzählung ist übrigens keine Rangfolge. Und schon gar nicht ist sie vollzählig. Die Liste soll lediglich zur Inspiration dienen und muss dringend erweitert werden.

Womit bescherst du dir Glücksmomente? Schreib es mir!

 

 

 

***

Edit am 30.07.2016:

Warum sagt mir eigentlich niemand, dass in der Überschrift ein Tippfehler ist? Also war. Mannmannmann… 😉

Kitafrei

Morgen geht`s nach Strausberg. Wir zaubern auf einem Sport- und Spielefest für viele Kinder (und ihre Eltern, sofern sie nicht gerade sporteln). Und weil das Fest so ein abwechslungsreiches Programm bietet, hat Söhnchen morgen kitafrei und darf mit zum Auftritt. Allein die riesige Hüpfburg wird ihn “umhauen”, vermute ich. Söhnchen mag Hüpfburgen sehr,

Überhaupt darf unser Sohn oft mit, sei es zu Auftritten oder anderen Gelegenheiten. Wir melden ihn manches Mal für einen Tag in der Kita ab, um einen schönen Tag miteinander zu verbringen oder ihn mit zu Veranstaltungen zu nehmen. Ich empfinde es als großen Luxus, dass ich soviel Familienzeit verbringen kann. Im Grunde genommen ist es fast ein bisschen egoistisch, denn Söhnchen geht gern in die Kita. Nunja, oft genug hat er Gelegenheit dazu. Und wenn er erst einmal Schulkind ist, sind die spontanen Familientage außer der Reihe wohl auch Geschichte. 😉

kitafrei

Wie handhabt ihr es mit euren noch nicht schulpflichtigen Kindern? Gönnt ihr euch auch manchmal einen Eltern-Kind-Tag außer der Reihe?

 

Foto: Sara Ritter (privat)

 

Montag

Hach, der Montag. Er hat ja meist keinen so guten Ruf. Wochenanfang. Für die arbeitende Bevölkerung ist es in der Regel der Tag, der am weitesten vom nächsten Wochenende weg ist. Und irgendwie ist die Stimmung an Montagen oft weniger gut als an Freitagen. Gefühlt zumindest.

Auf Twitter folgte ich eine ganze Weile @Seltsamer_Gast. Sie fehlt mir ehrlich gesagt bis heute, zumal man nicht einmal in Erinnerungen schwelgen kann, da sie ihren Account gelöscht hat. Von ihr stammen so weise Sätze wie “Egal wieviele dir raten, entscheiden musst du ganz allein.”

Nun, @Seltsamer_Gast hatte eine unheilbare Krankheit und das nahe Ende ließ sie uns manche Erkenntnis unter die Nase reiben. Zum Beispiel war sie “pro Montag”. Sie hatte kein Verständnis dafür, wenn jemand den Montag nicht mochte und warb auf unnachahmliche Art dafür, den Montag zu lieben und zu genießen.

Und ich oute mich jetzt: Ich bin ebenfalls “pro Montag”. Ich mag diesen Tag. (OK, ehrlich gesagt habe ich gar keinen bestimmten Lieblingstag in der Woche. Aber ich habe eben auch keinen Tag, den ich besonders doof finde.) Kinder sind da auch noch nicht so wählerisch. Unser Söhnchen zumindest hat sich noch niemals diesbezüglich geäußert. Mir fällt überhaupt kein Kind ein, das ich kenne und das etwas gegen Montag hätte, wenn ich so darüber nachdenke.

bauwerke

Ich nehme mir oft etwas für einen Montag vor, weil ich denke, da ist eh nix los. Wochenanfang und so. Da wird schon nix passieren und ich kann mich verplanen. Denkste! In letzter Zeit muss ich diese Vorhaben meist verschieben, weil jede Menge los ist! Sowas aber auch!

Lasst uns den Montag genießen. 🙂

Schreib mir in die Kommentare, was dir an deinem Montag heute gefallen hat. Mich interessiert, was du schönes erlebt oder getan hast. Und wenn du dich noch an einen schönen Tweet von @Seltsamer_Gast erinnerst, schreibe ihn mir unbedingt in die Kommentare. Sie hatte so viel Wunderbares zu sagen.

(Foto: Sara Ritter – privat -)

Die zweite Hälfte

Bei Meg las ich neulich zwei Sätze:

“Die erste Hälfte des Lebens lebst Du, um anderen zu gefallen und gerecht zu werden. Dann stellst Du fest, die 2. Hälfte ist womöglich keine.”

Der entsprechende Beitrag handelt nicht von den zwei Lebenshälften, sondern vom “Recht auf Unkommentiertheit”. Spannend zu lesen.

Das obige Zitat (insbesondere der zweite Satz) löste jedoch einen Gedankengang in mir aus, der mich eine Weile nicht losließ.

Was ist, wenn der Rest meines Lebens – die zweite Hälfte – gar nicht mehr so lang ist? Was will ich dann alles erlebt, gesehen, gemacht, gelernt haben? Bin ich vielleicht schon mitten in meiner zweiten Hälfte?

jugendliche Abenteuer vs. erwachsener Alltag

Wenn man jung ist, ist jeder Tag ein Abenteuer. Mit zunehmendem Alter jedoch werden die Tage, Monate und Jahre gleichförmiger. Zumindest bei den meisten Menschen.

Man hat seinen Alltag(strott), man entwickelt seine Routinen und dadurch scheint es, dass die Zeit fliegt. In der Kindheit und Jugend dagegen passiert ständig etwas Neues, man lernt immerzu und hat natürlich weit weniger Verantwortung oder gar Sorgen.

Nun sollte der Zweitehälftegedanke aber nicht entmutigen, sondern eher anspornen, finde ich. Zumindest lebe ich es so.

Mach was draus!

Wenn du dich anschaust und feststellst, dass bei dir die Zeit immer schneller fliegt und viele Tage gleich oder ähnlich ablaufen, dann wird es höchste Zeit einzugreifen.

Überhaupt Zeit! Was stellst du eigentlich mit deiner Zeit an?

Ich hoffe, es gibt in deinem Leben mehr als Arbeit, Fernsehen und Schlafen. Und falls nicht, dann ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt das zu ändern. Egal, was die anderen in deiner Umgebung dazu sagen oder darüber denken.

bunte Lampe

Mach dein Leben bunter! Das muss gar nichts großes oder besonderes sein. Mache etwas anders, als du es sonst tust. Gehe einen anderen als den üblichen Weg – schon das kann ein Anfang sein.

Fordere dich heraus. Schiebe deine Grenzen ein Stück weiter. Probiere etwas aus, das du noch nie getan hast. Ich bin ein großer Fan von “ersten Malen”. Es ist wunderbar, neues zu erleben. Man muss nur offen dafür sein und Gelegenheiten suchen.

Oder um es mit William Feather zu sagen: “One way to get the most out of life is to look upon it as an adventure.”